Der Habicht ist der höchste und mächtigste Berg auf der Route des Stubaier Höhenwegs. Als 2-Tagestour bietet diese leichte Hochtour zudem eine schöne Übernachtungsmöglichkeit auf der Insbrucker Hütte – und für Frühaufsteher ein fantastisches Panorama jenseits der Wolken.

Von Geschnitz zur Insbrucker Hütte

Von Geschnitz (410 Hm) aus ist er gut als ein oder zwei Tagestour zu bewältigen. Von diesem beschaulichen Ort, der mittels öffentlichem Nahverkehr sehr gut von Innsbruck aus zu erreichen ist, ging es für uns auch los. Der Aufstieg bis zur Innsbrucker Hütte (2369 Hm), welchen wir eines Nachmittags im September antraten, dauerte ca. 2,5 Stunden. Wir kamen kurz vor der Dunkelheit und pünktlich zum abendlichen Hüttenessen an. In Vorfreude auf die anstehenden 1000 Höhenmeter des Folgetages gingen wir früh ins Bett.

Aufstieg zum Habicht

Am nächsten Morgen läutete der Wecker 05:00 Uhr. Bis zur Morgendämmerung wollten wir die ersten Höhenmeter hinter uns lassen. Als wir 05:45 Uhr aus der Innsbrucker Hütter traten, fanden wir uns inmitten eines dichten Nebels wieder. Die Hoffnung auf ein Sonnenaufgangsfrühstück mit guter Sicht wurde somit kurzzeitig getrübt. Nichts hielt uns aber davon ab die Stirnlamen aufzusetzen und uns auf den Gipfelpfad zu begeben. Schon nach ca. 20 bewältigten Höhenmetern wurden wir mit einem idyllischen Ausblick auf ein Meer aus Wolken belohnt. Es war ein unbeschreibbares Gefühl langsam Schritt für Schritt aus einem Wolkenmeer herauszutreten und mit jedem weiteren Tritt zu realisieren, dass diese malerische Szenerie gerade vor einem aufgeht. Es fühlte sich gar ein wenig unwirklich an, in diesem Moment ein Teil von ihr zu sein.

Frühstück auf dem Habicht

Unser Frühstück auf ca. 2.700 Hm wurde von einem atemberaubenden Sonnenaufgang begleitet, welchen wir genüsslich auf uns einwirken ließen. Zu der Jahreszeit senken sich die Wolken häufig nachts ins Tal und mit ein wenig Glück erlebt man eine solche Inversionswetterlage.

Auf dem weiteren Aufstieg sind Passagen an steilen Stellen oder auf Felsgraten oft mit Steigeisen ausgestattet. Das Anlegen eines Klettersteig-Sets ist nicht erforderlich.

Als Tipp für biwakbegeisterte Bergsteiger: Auf ca. 3.000 Hm befindet sich ein aus Steinen gebauter Windschutz. Für Abenteurer die den Sonnenaufgang vom Gipfel aus erleben möchten, bietet dieser eine alternative Nächtigungsmöglichkeit:

Nach ca. 3 Std. erreichten wir das Gipfelkreuz (3.277 Hm). Die Aussicht ermöglicht einen wundervollem Rundumblick, welcher weit über die Stubaier Alpen hinaus bis hin zu den Ötztaler und Zillertaler Alpen, Karwendel und Dolomiten reichte.

Abstieg zur Insbrucker Hütte

Für den Abstieg zurück zur Innsbrucker Hütte sollte man mindestens 2 Std. einplanen. Wir erreichten die Innsbrucker Hütte pünktlich 12 Uhr zum Mittag. Von hier aus hat man die Möglichkeit wieder zurück nach Geschnitz abzusteigen, auf dem Stubaierhöhenweg ins Pinnestal oder zur Bremer Hütte weiter zu wandern oder bspw. nach einer weiteren Nacht auf der Hütte die unweit entfernte Ilmspitze mit Klettsteigausrüstung zu besteigen.

Abschließend der nachfolgende Kartenausschnitt zur Orientierung:

The following two tabs change content below.