Viele Routen führen auf Deutschlands höchsten Gipfel. Auch wenn die Zugspitze selbst von Menschenmassen überrannt ist, sollte man sich die „schönste Wanderroute Deutschlands“ nicht entgehen lassen. Die Reintal-Route bietet einfach alles, was das Wanderherz begehrt: von der Partnachklamm über zahlreiche Hütten und Täler, Wiesen, Schneefelder bis zur leichten Kletterei. Hier als Zweitagestour  vorgestellt mit Übernachtung auf der Knorrhütte.

Vom Olympia-Skistation über die Partnachklamm zur Knorrhütte

Wir starten unsere Tour Mitte Juli in Garmisch-Partenkirchen am Olympia-Skistadion (730hm). Zunächst geht es auf betoniertem Weg durch den Wald immer weiter bis zur Partnachklamm. Die 700m lange Klamm wurde 1912 zum Naturdenkmal erklärt und ist seine 4 Euro Eintrittsgeld allemal wert.

Die Partnachklamm bei Garmisch-Partenkirchen

Wie in einer Traumwelt durchwandern wir dieses Naturwunder. Überall tropft Wasser herab und unter uns tobt die Partnach – bis zu 80m tief hat sich der rauschende Bach in den Fels geschnitten.

Kaum sind wir drin wechselt sich die Sommerhitze mit einer angenehm kühlen Temperatur ab – Schatten gibt es hier mit überall. Durch dunkle Tunnel schmalen Pfade erreichen wir schließlich das Ende der Klamm. und betreten einen breiten Fahrweg. Wir folgen der Beschilderung Richtung Elmau und Partnachalm. Das Wetter ist fantastisch und so pausieren wir kurz um unsere Füße im Fluss abzukühlen. Nach wenigen Minuten Fußmarsch erreichen wir eine Holzhütte des Alpenvereins – hier endet der Fahrweg und es wird steiler. Der Weg schlängelt sich jetzt entlang hoher Felswände und biegt schließlich

Immer wieder laufen wir parallel zum Fluß. Eine gelungene Abkühlung.

hinab zum Fluss und über eine Holzbrücke. Nach einer letzten Kehre durch ein Waldstück sehen wir die Bockhütte (1.060hm). Es herrscht reges Treiben. Die Hütte ist Ziel vieler Wanderer und so auch entsprechend voll. Musiker spielen traditionelle Musik und schenken uns ein Lächeln.

Blick von der Bockhütte Richtung Zugspitze

Ab der Bockhütte öffnet sich das hintere Reintal (Trogtal ) und wir wandern neben der Partnach immer Richtung Zugspitzblatt. Nach einem letzten Waldstück erreichen wir die Reintalangerhütte (1.370hm). Die Hütte bietet sich an zum übernachten – wir haben uns jedoch für ein weiterlaufen entschieden und wandern zunächst vorbei an Weideflächen bis zum Ende des Reintals.

Wie aus dem Bilderbuch: Die Reintalangerhütte.

In Serpentinen und über Geröllfelder geht es steil hinauf. Der Weg zieht sich und es dauert bis wir schließlich die Knorrhütte auf 2.050hm erblicken.Wir genießen den Sonnenuntergang und legen uns in eines der riesigen Bettenlager – schlafen geht definitiv besser, aber das wir nicht die einzigen auf dem Weg zur Zugspitze sind, war von Anfang an klar. Ohne Reservierung im Sommer gibt es wenig Chancen auf einen Schlafplatz.

Endlich geschafft: Die Knorrhütte

Von der Knorrhütte zur Zugspitze

Am nächsten morgen brechen wir bei Nebel und leichtem Nieselregen auf. Es erfordert bei dieser schlechten Sicht volle Konzentration. Es ist ein leichtes von Weg abzukommen und auf dem weitläufigen Platt die Orientierung zu verlieren. Schließlich erreichen wir durchnässt und bei knappen Minusgraten die SonnAlpin. Der Nebel erschwert immer wieder die Weitsicht und die Orientierung, sodass wir für die Wegfindung etwas Zeit benötigen.

Steil und mit Seilen versichert geht der Weg hinauf zur Gipfelstation.

In steilen Serpentinen geht es hinauf und schließlich oberhalb des Schneefernerhauses über Seilversicherungen und eine Treppe zur Panoramaterrasse direkt neben dem Münchner Haus. Nach einem anstrengenden Anstieg und vom Wetter gezeichnet stehen wir plötzlich vor   Menschenmassen. Wir pausieren kurz und gehen dann über das letzte Stück Klettersteig zum Gipfel. Anfänger sollten den kurzen Klettersteig nicht unterschätzen. Das Gipfelglück ist trotz versperrter Sicht fantastisch. Ob ich die Zugspitze nochmal über das Reintal besteigen würde? ja, auf jeden Fall. Gutes Wetter sollte am Gipfel aber Pflicht sein.

Gipfelglück auf der Zugspitze

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