Anleitung zum Entspannt sein: Wenn man mal die Möglichkeit hat eine ruhige Kugel zu schieben, dann sollte man das auch tun. Das habe ich auch. Mit Familie. Selten habe ich mich so wohl gefühlt auf einer Tour. Man nehme Berge, herrliche Natur sowie einen völlig überdrehten Hund, der mit dem Kind spielt, noch ein paar nette Begleiter und viel Freude am Leben. Here weg go, meine Tour zum „Hohen Kranzberg“ (1.391m) im Wettersteingebirge, Mittenwald.
Hin und her habe ich überlegt was denn heute das richtige Tagesprogramm sein könnte. Wir sind im Urlaub, in den Alpen, und ich kann meiner Familie nicht jeden Tag zumuten auf einen Berg zu kraxeln. Nun denn, auf geht’s zum Parkplatz der Kranzbergbahn. Ein paar ältere Damen stoßen mit Sektgläschen an und lassen sich dann mit lautem Gelächter in die Sessel der alten Kranzbergbahn fallen. Wir tun dem gleich und genießen die lange, fast schon meditative Auffahrt. Man beachte: es sind Einzelsitze und jeder ist für sich allein.
Die herrliche und meditative Auffahrt im Sessellift mit Blick auf die “Westliche Karwendelspitze”
Ich drehe mich kurz um und bin erschlagen von dem grandiosen Panorama auf die „Westliche Karwendelspitze“ (2.385m). Schnell Notizblock und Stift raus: Diese Tour muss ich irgendwann noch machen.
Auf der oberen Bergstation herrscht schon reges Treiben Die Gastronomie St.Anton mit seiner tollen Sonnenterrasse ist durch und durch ein willkommener Empfang. Aber wir haben noch ein paar Meter vor uns, auf dem Rückweg wollen wir dort Halt machen. Den kleinen „Barfußwanderweg“ nehmen wir noch mit. Mit nackten Füßen kann man hier über die unterschiedlichsten Untergründe laufen. Von Tannenzapfen bis grobem Berggestein ist alles dabei. Toll, vor allem für Kinder.
Immer wieder drehe ich mich um und genieße das herrliche Panorama.
Unsere freudige Begleiterin. (Foto Eva-Maria Heidenwag)
Wir folgen den kleinen Wandergruppen auf dem schmalen, betonierten Sträßchen hinauf zum Gipfel. Der Aufstieg ist wie ein kleiner Spaziergang durch einen Park. Hin und wieder kleine Raststellen und überdachte Hütten. Lächelnde Menschen, allen Alters überholen uns, kommen uns entgegen oder sagen einfach nur “Hallo”. Kaum durchtrainierte Bergsportler, die schweißnass den Berg hochstiefeln. Nein, auch älteres Publikum wagt den Aufstieg. Finde ich ja super. Alles durcheinander, alles wäre die ganze Welt hier versammelt.
Junior hat sich bereits mit einer Hündin angefreundet. Mit Stöckchen und lautem Gebell rennen die beiden den Berg quasi spielend von selbst hoch. Ich bin happy und genieße immer wieder ein paar Momente der Stille, wenn ich mal wieder im üblichen Tempo den Berg hinaufgehetzt bin. „Beruhig dich.“ Denke ich mir „Nichts treibt dich.“ Es ist wie Mediation. Vor mir der Hund und Junior, hinter mir die Frauenschar, tratschend und lachend, ich mittendrin und der herrliche Duft von Natur. Kaum habe ich das gedacht, da stehen wir schon vor dem ganzjährig geöffneten Kranzberghaus – nicht mal zwei Stunden hat es gedauert.
Fast geschafft: Die Hütte auf dem Gipfel
Auf dem schönen Gipfelplateau erwarten uns bequeme Bänke auf denen wir alle zusammen niedersinken – erschöpft von zu viel Schönheit, Entspannung und dem grandiosen Anblick von Mittenwald und der gewaltigen “Westlichen Karwendelspitze“.
Der “extrem harte, stundenlange und heftige” Aufstieg verdient ein stolzes Gipfelbild (Scherz)
Ja, es scheint etwas touristisch hier oben zu sein. Aber sind wir nicht alle irgendwie Touristen?
Besten Dank gilt unserer netten Begleitung Eva. Wie sich herausstellte ist sie Hobbyfotografin, begeisterte Bloggerin und hat ausführlich über unsere Wanderung berichtet. Schaut doch mal bei ihr vorbei: http://rundumludwigsburg.blogspot.de/
Text und Video von: David Lochner
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