Ihre Namen kennt man. Auf Ihren Gipfeln wurde Alpingeschichte geschrieben – die meiste davon in der Schweiz. Hier kommt die Top 10 der höchsten Berge Europas, Ihre Besonderheiten und eine der wohl längsten Diskussionen der Berggeschichte inklusive.
Liste der höchsten Berge Europas, Top 10
Berg/ Gipfel | Höhe | Gebirge | Land |
Mont Blanc | 4.810 m | Alpen | Frankreich, Italien |
Dufourspitze | 4.634 m | Alpen | Schweiz |
Zumsteinspitze | 4.563 m | Alpen | Schweiz, Italien |
Signalkuppe | 4.559 m | Alpen | Schweiz, Italien |
Dom | 4.545 m | Alpen | Schweiz |
Liskamm | 4.527 m | Alpen | Schweiz, Italien |
Weisshorn | 4.505 m | Alpen | Schweiz |
Täschhorn | 4.491 m | Alpen | Schweiz |
Matterhorn | 4.478 m | Alpen | Schweiz, Italien |
Picco Luigi Amedeo | 4.469 m | Alpen | Italien |
Finsteraarhorn | 4.274 m | Alpen | Schweiz |
Grandes Jorasses | 4.208 m | Alpen | Frankreich, Italien |
Alphubel | 4.206 m | Alpen | Schweiz |
Aletschhorn | 4.193 m | Alpen | Schweiz |
Strahlhorn | 4.190 m | Alpen | Schweiz |
Mit 4.810m ist der Mont Blanc der offiziell höchste Berg Europas und der Alpen. Zur Diskussion steht der Elbrus, der mit mit 5.642m im russischen Kaukasus liegt und auch zu Europa gehört. Oder doch nicht? Welcher der beiden Berge als Gewinner hervorgeht hängt von der Definition der innereurasischen Grenze ab. Würde man den Elbrus dazuzählen, würden noch ganz andere Gipfel in Eurasien den Mont Blanc weit übersteigen. So zum Beispiel der Dychtau, mit 5.204m.
Als Europäer stimme ich natürlich für den Mont Blanc. Im Herzen der Savoyer Alpen liegt ein Teil des Berges sowohl in Frankreich wie auch in Italien. Über die Höhe des Mont Blanc kann man diskutieren, da seine Spitze vorrangig aus Firn und Eis besteht und die tatsächliche Gipfelhöhe bis zu 1,5 Meter variiert – hervorgerufen durch natürliche Schwankungen, wie Wind, Wetter und wechselnde Temperaturen.

Mit 4.810m der höchste Berg Europas: der Mont Blanc.
Die Dufourspitze ist mit 4.634m der zweithöchste Berg Europas, zudem der höchste Berg der Schweiz und des gesamten deutschen Sprachraums. Der Gipfel liegt im Monte Rosa Massiv und nur gute 160 Meter neben der italienischen Grenze. Zu Ehren des Schweizer Generals und Kartografen Guillaume-Henri Dufour bekam der Berg 1863 seinen heutigen Namen.

Monte Rosa mit Gorner- und Grenzgletscher, Nordend und Dufourspitze © TobiasBender
Direkt nach der Dufourspitze folgen eng dahinter die Zumsteinspitze mit 4.563m und die Signalkuppe mit 4.559m im Monte-Rosa-Massiv in den Walliser Alpen. Beide liegen quasi direkt neben der Dufourspitze zum Teil aber bereits auf der italienischen Seite. Eine Ansammlung majestätischer Gipfel auf engstem Raum.

Direkt nebeneinander: Signalkuppe (4559m, links) und Zumsteinspitze (4563m, Mitte), ganz rechts Dufourspitze (Monte Rosa, 4634m) vom Nordend (4609m) © Herzi Pinki (Wikipedia)
Die Signalkuppe ist vor allem durch die Capanna Regina Margherita bekannt, die die höchst gelegene Berghütte Europas ist. Sie steht mitten auf dem Gipfel und bietet neben einem kleinen Forschungszentrum bis zu 70 Bergsteigern eine Unterkunft.

© Hejkal
Platz fünf belegt der Berg mit dem einfachsten Namen: Der Dom, 4.545m. Der Berg liegt mit seinem gesamten Massiv komplett in der Schweiz und in der sogenannten Mischabelgruppe, das neben dem bekannten Monte Rosa das zweithöchste Massiv der Schweiz ist. Wer hinauf will sollte über hervorragende Fitness, Erfahrung mit Steigeisen und gute Akklimatisation verfügen.
Der Liskamm ist mit 4.527, der nächste. Er ist Teil eines gewaltigen, über einen Kilometer langen Kammes in den Walliser Alpen, nahe des Matterhorns. Mit nur gut 20 Meter Distanz folgt das Weisshorn auf 4.505m, Hauptgipfel der Weisshorngruppe. Die scharfe, ebenmäßige Pyramide ist schwer zu besteigen, das vor allem an der schlechten und brösleigen Struktur des Felsgestein liegt. Bei einem Versuch der Erstbesteigung kam hier im August 1888 der bekannte Münchner Bergsteiger Georg Winkler ums Leben, .
Und da wir schon bei “Horn” sind folgt auch gleich das Täschhorn mit doppeltem “h” im Namen und guten 4.492m. Es gilt als einer der schwierigsten Viertausender und wird entsprechend selten bestiegen. Allerdings belohnt der Ausblick über die zahlreichen Viertausender in der Umgebung. Ein Gratmarathon von fast 1800 Metern Kletterei und eine gute Portion Glück – das Gestein ist sehr brüchig (Zitat: gipfelbuch.ch).

Vielleicht der schönste Berg der Welt: das Matterhorn
Platz sieben aber weltberühmt: Das Wahrzeichen der Schweiz und aufgrund seiner Besteigungsgeschichte sicherlich einer der bekanntesten Berge der Welt: Das Matterhorn, 4.478m. Auch dieser Berg liegt in den Walliser Alpen. Ost-, Nord- und Westwand liegen auf schweizerischem, die Südwand auf italienischem Staatsgebiet. Die Geschichte um die Erstbesteigung und Edward Whymper ist sicherlich eine der am meist erzählten Stories unserer Szene.

Der Teide auf der kanarischen Insel Teneriffa
Nun könnte man diese Liste noch unendlich weiter führen, dennoch möchte ich an dieser Stelle noch auf einen Berg eingehen, der vielleicht nicht der höchste ist, aber besondere Aufmerksamkeit verdient und ganz nebenbei meine persönliche Nummer 10 ist. Den Gipfel den ich meine ist der Teide, oder Pico del Teide genannt, mit 3.718m auf der Insel Teneriffa und damit der dritthöchste Inselvulkan der Erde. Er brach das letzte mal 1909 aus. Einfach Wahnsinn wie eine Insel einen so hohen Berg beherbergen kann. Sogar eine Seilbahn fährt bis knapp unter den Gipfel. Wer auf Teneriffa wandert sieht den prächtigen und frei stehenden Vulkankegel beinahe von jeder Ecke der Insel aus.
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