Ein Berg für Groß und Klein

Die vierstündige einfache Tour auf den Gipfel des Puig de l’Ofre (1093 Meter) bietet ein tolles Insel-Panorama und für Alpinisten als auch Wanderer genug Abwechslung.

Wen nach ein, zwei Tagen am Strand die Wanderlust packt, für den ist der 1093 Meter hohe Puig de l’Ofre genau richtig. Die Tour zählt mit jeweils 350 Meter im An- und Abstieg zu den einfacheren, gleichwohl ist der Berg einer der beliebtesten Panoramagipfel Mallorcas. Bergschuhe sind nicht unbedingt erforderlich, gute Turnschuhe sind für die Gipfelbesteigung ausreichend. Dennoch sollte man eine gewisse Trittsicherheit mitbringen, da das Gelände, vor allem in den höheren Lagen, felsig ist.

Die Wandertour beginnt an einem kostenlosen Parkplatz (Straße MA-10, am Kilometer 34) nahe des Cúber-Stausees, der bereits ein Höhenniveau von circa 750 Metern hat. Das Gewässer liegt im Tramuntana-Gebirge östlich von Sóller, rund eine halbstündige Autofahrt von der Gemeinde entfernt.

 

Am Nordufer des Cúber-Sees Richtung geht es Richtung Puig de l’Ofre

Am Nordufer des Cúber-Sees Richtung geht es Richtung Puig de l’Ofre

Los geht’s: kurz nach 8 Uhr starten wir am Parkplatz. Um noch vor der Mittageshitze zurück am Auto zu sein, empfiehlt es sich, zeitig zu starten. Tipp: Unbedingt genug Wasser und Sonnenschutz mitnehmen, da es auf weiten Teilen der Strecke keinen Schatten gibt! Gut gerüstet gelangen wir durch ein kleines Metalltor in eine weitläufige Landschaft, die von üppigem Dissgras gekennzeichnet ist. Schafe, Ziegen und auch Kühe laufen frei herum.

Neugierig betrachtet dieser junge Stier die Wanderer, er ist offenbar Besucher gewöhnt und stört sich nicht weiter an uns.

Neugierig betrachtet dieser junge Stier die Wanderer, er ist offenbar Besucher gewöhnt und stört sich nicht weiter an uns.

Auf dem Dammweg entlang des Cúber-Stausees laufen wir geradeaus in Richtung Puig de l`Ofre, der bald schon am Horizont sichtbar wird. Schweift der Blick nach rechts, wird Mallorcas höchster Berg, der Puig Major (1445 Meter), mit seiner weißen Radarstation auf dem Gipfel sichtbar.

Schnell kommen wir voran, gehen durch ein Gatter, das rechts und links von Steinmauern umschlossen ist, und verlassen wenig später den Fahrweg nach rechts auf einen gepflasterten Pfad, der mit leichtem Gefälle nach oben durch einen Kiefernwald führt.

Der Kiefernwald, durch den ein kleiner Bach fließt, spendet Schatten und bringt uns dem Puig de l’Ofre immer näher.

Der Kiefernwald, durch den ein kleiner Bach fließt, spendet Schatten und bringt uns dem Puig de l’Ofre immer näher.

Oben auf dem Pass Coll de l’Ofre, den man nach einer guten Stunde nach Tour-Beginn erreicht, eröffnet sich dem Wanderer erneut der Blick auf den Gipfel. In einem nahen schattigen Waldstück bietet sich eine kurze Rast an, bevor es auf dem Wirtschaftsweg weitergeht. Generell sollte man sich ab hier immer links zu halten.

: Mehr als 100 Höhenmeter sind geschafft, wenn man am Pass Coll de l’Ofre diesen Ausblick hat.

: Mehr als 100 Höhenmeter sind geschafft, wenn man am Pass Coll de l’Ofre diesen Ausblick hat.

Hinter einer steinernen Mauer, die nach etwa einer viertel Stunde im Wald kreuzt, geht es links in einem steilen, 20-minütigen Anstieg (rund 200 Meter) hoch zum Gipfel. Schon nach ein paar Minuten lichtet sich der Wald und der Wanderer hat einen traumhaften Blick über Mallorca.

Immer steiler wird der Weg, doch die Anstrengungen der letzten Meter lohnen sich definitiv.

Immer steiler wird der Weg, doch die Anstrengungen der letzten Meter lohnen sich definitiv.

Die wenig bewachsenen Gipfel der umliegenden Berge erinnern zuweilen an das Panorama bekannter Western-Filme. Weniger gefährlich als in den Rocky Mountains, dafür aber genauso spannend, verlaufen die letzten Meter hoch zum Gipfel.

Kurz vor 11 Uhr werden wir den Gipfel des Puig de l’Ofre erreichen.

Kurz vor 11 Uhr werden wir den Gipfel des Puig de l’Ofre erreichen.

Oben angekommen haben wir einen fantastischen Blick in alle Himmelsrichtungen. Die Serra de Tramuntana umgibt uns, auch das Tal von Sóller wird sichtbar und das tiefblaue Mittelmeer erstreckt sich bis zum Horizont. Wer eine gute Kamera mit sich führt, weiß spätestens jetzt, warum sich das zusätzliche Gewicht mehr als gelohnt hat!

Wohlverdiente Gipfel-Pause auf einer Höhe von 1093 Metern.

Wohlverdiente Gipfel-Pause auf einer Höhe von 1093 Metern.

Nachdem wir unsere Energiespeicher mit Bananen, Erdnüssen und Powerriegeln aufgefüllt und viel Wasser getrunken haben, machen wir uns auf den Rückweg. Dieser führt nicht denselben Pfad zurück, den wir gekommen sind, sondern direkt Richtung Cúber-See, der in der Ferne einladend türkisblau schimmert.

Der Weg hinab führt schnell in kleine Wälder und Olivenhaine. Oben links ist zwischen den Bergen schon der Cúber-See zu sehen.

Der Weg hinab führt schnell in kleine Wälder und Olivenhaine. Oben links ist zwischen den Bergen schon der Cúber-See zu sehen.

Wer nach circa einhundert Metern vom Gipfel entfernt einen markanten Strommast am Coll des Cards (963 Meter) passiert, ist genau richtig. Durch eine Maueröffnung gelangen wir wenig später links hinab weiter in Richtung Serra de Cúber. In den Wäldern ist es zum Großteil schattig und schön kühl. Unten angekommen, an der Finca Binimorat, biegt der Weg rechts wieder auf die altbekannte Strecke entlang des Cúber-Sees ein.

Die Wandergruppe auf dem wenig schattigen Rückweg zum Parkplatz am Cúber-See. Die Mittagssonne heizt uns ordentlich ein. Sonnenhut und Sonnencreme zahlen sich jetzt aus.

Die Wandergruppe auf dem wenig schattigen Rückweg zum Parkplatz am Cúber-See. Die Mittagssonne heizt uns ordentlich ein. Sonnenhut und Sonnencreme zahlen sich jetzt aus.

Es ist kurz nach 12 Uhr, als wir am Ausgangspunkt unserer Tour ankommen. Der Parkplatz ist jetzt schon bedeutend voller als am frühen Morgen, als wir noch die ersten Gäste waren. Fazit: die Bergwanderung ist ein absolutes Muss und nicht ohne Grund einer der beliebtesten Ausflugsgipfel – und das bei Mallorquinern und Touristen gleichermaßen.

Artikel geschrieben von Lion Pfeufer

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